Ursachen von Morbus Scheuermann
In der Regel werden die Wirbelsäulenverkrümmungen bei Morbus Scheuermann durch Wachstumsstörungen in den knorpeligen Deck- sowie Grundplatten der Wirbelkörper verursacht. Während das Wachstum in der Vorderkante der Wirbelkörper voranschreitet, bleibt das Wachstum in der Hinterkante zurück. Auf diese Weise bilden die Wirbelkörper eine Keilform aus. Durch diese Keilwirbelbildung, welche in der Regel mehrere Wirbelkörper betrifft, entsteht im Bereich der Brustwirbelsäule der sogenannte Rundrücken. Prinzipiell kann Morbus Scheuermann mehrere Ursachen haben, die sich verstärken und gegenseitig beeinflussen können. Es wird bei der Entstehung der Erkrankung zwischen inneren und äußeren Faktoren unterschieden.
Welche inneren und äußeren Faktoren sind Ursachen Scheuermann?
Zu den häufigsten inneren Faktoren, die Morbus Scheuermann verursachen können, gehören genetische Veränderungen oder kollagene Stoffwechselstörungen. Bei Kollagen handelt es sich um Eiweiß, welches in Knorpel, Sehnen und Knochen vorkommt. Ferner scheint es nahe liegend, dass hormonelle Veränderungen, die während der Pubertät auftreten, auch für das Entstehen von Morbus Scheuermann von Bedeutung sind. Darüber hinaus wird die Entstehung dieser Erkrankung nicht durch eine ungünstige sowie schlaffe Körperhaltung von Kindern begünstigt.
Das Entstehen von Morbus Scheuermann kann auch durch äußere Faktoren beeinflusst werden. Hierzu zählen in erster Linie starke mechanische Überbeanspruchungen der Wirbelsäulen bei Leistungssportlern. Bei Turnern treten häufig einseitige Be- oder Überlastungen auf, die das Entstehen von Morbus Scheuermann begünstigen.
Die drei Phasen von Morbus Scheuermann
Prinzipiell lässt sich Morbus Scheuermann in drei Phasen gliedern. Charakteristisch für die erste Phase ist, dass in diesem Stadium in der Regel keine Schmerzen auftreten. Auf das erste Stadium folgt dann das zweite das sogenannte Ausbildungsstadium, wo es verstärkt zu Schmerzen kommt und sich erste Veränderungen der Wirbelsäule zeigen. In diesem Stadium kommt es entweder zu einer Rund- oder Flachrückenbildung. In der dritten Phase, dem Endstadium, ist dann der fehlerhafte Wachstumsprozess abgeschlossen. Die Fehlbildung der Wirbelsäule hat wiederum Auswirkungen auf benachbarte Strukturen, wie beispielsweise Wirbelgelenke, Bänder oder Muskulatur. Sie werden durch die Fehlbildung der Wirbelsäule überlastet und dadurch werden beim Betroffenen sehr oft Schmerzen hervorgerufen.
Frühe Diagnose sehr wichtig
Typische Symptome die bei Morbus Scheuermann auftreten, sind Flachrücken im Lendenwirbelbereich, Buckel oder Rundrücken sowie Fehlbelastung der Wirbelsäule. Im Erwachsenenalter kommen dann, wenn Morbus Scheuermann nicht behandelt wurde, noch weitere Symptome hinzu, wie beispielsweise
verspannte Rückenmuskulatur und Überlastung von Gelenken.
Morbus Scheuermann kann nicht nur anhand typischer Deformierungen, sondern auch häufig auftretenden Rückenschmerzen erkannt werden. Zwar können Rückenschmerzen vielfältig sein und in vielen Fällen handelt es sich um Verspannungen, trotzdem kann eine Erkrankung wie beispielsweise Morbus Scheuermann nicht von Anfang an ausgeschlossen werden. Wenn die Rückenschmerzen nicht von alleine wieder weg gehen und über mehrere Tage anhalten, dann kann es andere Ursachen für dieses Rückenleiden geben und es empfiehlt sich umgehend einen Fach-Arzt aufzusuchen, so dass die Beschwerden sich nicht noch verschlimmern können.
Scheuermann im Alter
Insbesondere im zunehmenden Alter können die Schmerzen im Rücken, die auf Morbus Scheuermann hindeuten, häufiger und schneller auftreten. Trotzdem kommen diese Rückenschmerzen auch schon in jungen Jahren vor und sollten dann auch rechtzeitig und zielgerichtet behandelt werden.
Nach einem Besuch beim Arzt und dem Anfertigen einer Röntgenaufnahme, kann leicht festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um Morbus Scheuermann handelt oder nicht. Falls dies der Fall ist, sollte die Erkrankung unbedingt behandelt werden, so dass weitere Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen vermieden werden können. Je nach Ausmaß der Erkrankung und nach Alter des Patienten unterscheidet sich die Behandlung von Morbus Scheuermann.
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